12/09/2023

Review: Celtic Legends (ECS)

celtic-legends (4).jpgDas Fantasy Strategiespiel Celtic Legends stammt aus dem Jahr 1991. Celtic Legends wurde von Ubisoft in diversen Sprachen, darunter Englisch und Deutsch, vertrieben. Ein Amiga 500 mit 1 MB RAM schluckte die zwei Disketten. Ein HD-Installer wurde nicht mitgeliefert, aber in Zeiten von WHD kann man das Spiel am besten auf einem A1200 oder A500 mit stärkerem Prozessor genießen (kürzere Denkpausen der CPU – allgemeiner Spielablauf). Das Spiel beginnt mit einem auffallend beeindruckenden Parallax-Scrolling-Intro-Bildschirm, welcher jedoch im Grunde eine einfache Geschichte erzählt: Es gibt einen bösen Zauberer Demog einerseits und einen ebenso mächtigen, aber netteren, Zauberer (dich) andererseits. Als Allround „Good Boy-Magier“ Eskel der Blaue, hast du die Aufgabe, alles zu besiegen, was auf dem Obnoximeter negativ in Rot auftaucht und was das Land Celtica, bestehend aus 23 Inseln, unterjochen will.

celtic-legends (3).jpgDu musst also deine gesamte Magie und deine Streitkräfte in einer Reihe von zahllosen Schlachten gegen die Horden von Demog aufwenden. Im Optionsmenü wird dann entweder ein Spielstand geladen oder ein neues Ein- oder Zwei-Spieler-Spiel gestartet. Im Einzelspieler-Modus, auf der ersten Insel, fängt alles ganz einfach an. Grundsätzlich bestehen alle Inseln aus einer Reihe von Feldern auf einem scrollbaren großen Kartenbildschirm. Die Geländeart besteht dabei aus Ebenen, Wäldern, Hügeln, Sümpfen und Gebirgen. Diese bieten eine defensive wie offensive Boni. Jede Seite hat eine Reihe von Bewegungspunkten, die je nach Gelände mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durchquert werden können. Sind alle Bewegungspunkte einer Seite erschöpft, bewegt sich die andere Seite. Du stehst also in der Nähe einer Burg herum und hast mehrere Legionen von Soldaten zur Hand, die auf deine Befehle warten. Der Feind wird als rote Figur am anderen Ende der Insel dargestellt und wird schon schnell seine Züge in deine Richtung unternehmen. Der Gegner hat häufig zu Anfang leichte Vorteile, die aus mehreren oder besseren Einheiten bestehen, wie Orks, Drachen und Dämonen. Es liegt an dir, schnell eine Lösung zu finden. Es ist hilfreich zu wissen, dass sich in Burgen sowie Stonehenge ähnlichen Feldern ein Pentagramm-Feld befindet, durch das man mittels Eskel (hat die meisten MP-Punkte) neue Einheiten herbeizaubern kann (Magier, Zyklopen, Erzengel oder fähige Ritter). Jede einzelne verfügt über eine unterschiedliche Anzahl von Lebens- und Magiepunkten.

celtic-legends (2).jpgDa jedoch nur acht Einheiten in einer Armee Platz finden, sollte man sich gleich zu Anfang mittels des aussagekräftigen, aber nicht überladenen, vielseitigen Menüs um die Option der Aufsplittung bemühen. Sind dann bei Stonehenge und/oder der Burg erst mal zwei Armeen erschaffen, stellt der Gegner auf der ersten Karte keine allzu große Gefahr mehr dar. Oftmals empfiehlt es sich, den Gegner auf Feldern, die zur Verteidigung dienen, zu erwarten. Stellt eure stärksten Einheiten dazu am besten auf den rechten Rand des Kampfbildschirms an die Front. Auf dem Kampfbildschirm wird dann, wie auf der Karte, rundenweise gezogen. Setzt eurem Gegner eine Vielzahl von Zaubersprüchen, wie Feuerbälle, Blitze, bis zur ansteckenden Krankheit, entgegen, oder verwirrt den Gegner mit der zeitweisen Verwandlung eigener Einheiten (Ritter werden dann etwa zu mächtigeren Zyklopen). Während des Kampfes werden Statistiken sowohl über deine Streitkräfte als auch über die des Feindes bequem am Rand des taktischen Bildschirms angezeigt. Übrigens: Ausschließlich die Befestigungsanlagen, von denen man später auch welche auf der Karte errichten darf, geben den Vorteil des Erstschlags und geben pro Runde HP- sowie Magiepunkte.

celtic-legends (1).jpgAls ob das alles noch nicht genug wäre, muss man sich zudem mit der lokalen Bevölkerung des Archipels auseinandersetzen: den Wilden Kobolden, Schlangen und Co. Obwohl sie nicht direkt auf der Seite von irgendjemandem stehen, verachten sie jeden, der Magie verwendet, und greifen diesen an. Die Grafik des Spiels ist mit ihren nicht überragenden, aber netten Animationen, bunten 32 Farben und den unterschiedlichsten Örtlichkeiten nie langweilig und noch heute für einen Strategietitel schön anzuschauen. Allein die Hintergründe der taktischen Bildschirme sind voller netter Details:  Schnee in den Bergen, die Sonne, die auf dem Meer glitzert. Leider bekommt man nur im Intro orchestrale Musik geboten und muss sich mit den ansonsten ordentlichen FX begnügen. Gesteuert wurde testweise mit der Maus, und das funktionierte weniger „hackelig“ als im direkten Vergleich in Historyline 1914 – 1918 mit dem Joystick. Zudem sind in Celtic Legends die grundsätzlichen Menüs alle direkt anwählbar.

wertung_celtic legends.jpgFazit: Taktiken, wie das Sprengen der Gegner mit Feuerbällen, das Verursachen von Krankheiten und das Verwandeln verbündeter Truppen in mächtigere Kämpfer, machen die frühen Phasen des Spiels zu einem Spaß. Langzeitmotivation wird anhand von stolzen 23 Insel-Leveln, wobei einige sich über mehrere Bildschirme erstrecken, geboten. Natürlich dreht sich hier alles ausschließlich um Taktiken und Schlachten. Wer mit Spielen a là Battle Isle oder eben Historyline etwas anfangen konnte, dem Fantasy-Szenario etwas abgewinnen kann, wird auch hier seinen Spaß haben. Celtic Legends halte ich für ein wirklich fesselndes und ziemlich intelligentes Strategiespiel seiner Art, welches man, wie eingangs erwähnt, besser auf etwas beschleunigter Hardware laufen lässt.

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Admin - 18:28 | Kommentar hinzufügen